Am 25.5.22 und 26.5.22, während meines zweiten Aufenthaltes, wütete ein Feuer an der Vulkanflanke des Vulkans Stromboli und zerstörte große Teile der zu dieser Zeit schön blühenden Macchia. Das Feuer entstand durch menschliches Versagen. Auf der Insel hat sich wenige Tage zuvor ein Filmteam einquartiert, um einen Film über den Zivilschutz zu drehen. Bei einer Szene wurde ein Feuer gemacht, dass offenbar außer Kontrolle geriet. Welch eine Ironie! Jetzt fragt man sich natürlich, warum man derartige Dreharbeiten bei dieser Hitze und Trockenheit überhaupt machen muss …
Zwei Löschflugzeuge und ein Löschhubschrauber waren im Einsatz. Das Feuer frass sich oberhalb des Porto di Stromboli um die Insel herum. Der Wind stand allerdings so günstig, dass das Feuer nicht auf die Stadt übergegriffen hat. Zum Glück für die Einwohner!
Ich hatte die vorangegangene Nacht am Vulkan verbracht und mich vormittags zum Schlafen hingelegt, als ich gegen Mittag vom Lärm der Flugzeuge und Hubschrauber geweckt wurde. Nachdem ich verstanden hatte was passiert ist, bin ich dann fotografisch losgegangen. Im Schrecken liegt immer auch ein gewisser Reiz und so habe ich mal ganz anders fotografiert … Besonders abends konnte man das Krachen des Feuer hören. Die Situation war beängstigend aber nicht gefährlich. Die Einwohner waren ziemlich entspannt. Von der Dachterasse meines Hotels war das Feuer allerdings nur 300-400m weit entfernt. Eine Schweizer Reisegruppe hatte die Nacht mit gepackten Sachen auf der Hotelterasse verbracht, damit im Falle einer Evakuierung alles schnell vonstatten gehen kann.
Ich wollte an diesem Abend zunächst nochmal zum Vulkan hoch, habe das dann aber gelassen. Eine weise Entscheidung, denn das Feuer frass sich weiter um den Vulkan herum und genau in den Bereich hinein wo der Wanderweg zur Aussichtsplattform verlief. Das Feuer hätte mir also den Weg abgeschnitten …
Am nächsten Morgen waren die Feuer weitgehend gelöscht und begab mich auf die Fähre, um den Heimweg anzutreten.